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Tourenplanung

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#3 Aufstieg

Aufstieg

Entscheidungsfindung Aufstieg

Während der gesamten Tour sammeln wir Informationen, um das Gefahrenpotenzial der herrschenden Verhältnisse zu erfassen. Dabei gilt für uns Wahrnehmen – Beurteilen – Entscheiden und Handeln.

Laufend überprüfen wir unsere Umgebung nach Gefahrenzeichen

Ist eines dieser Gefahrenzeichen erkennbar (Wahrnehmen), müssen wir entscheiden ob es ein Sicherheitsrisiko bedeutet (Beurteilen). Anschließend gilt es zu entscheiden ob wir ausweichen können, oder umkehren müssen (Entscheiden und Handeln). Falls wir die Tour fortsetzen können, halten wir die Standardmaßnahmen für den Aufstieg ein.

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Wähle aus was für die Situation im Bild zutrifft

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Standardmaßnahmen

Die Standardmaßnahmen sind je nach Gefahrensituation anzuwenden.

Im Aufstieg sollten ab 30° Hangneigung Entlastungsabstände von 10 m eingehalten werden.

Der primäre Sinn von Entlastungsabständen liegt dabei zum einen in der Verringerung der Zusatzbelastung der Schneedecke, damit wird die Auslösewahrscheinlichkeit reduziert. Zum anderen kommt es im Falle einer Schneebrettauslösung unter Umständen zu einem geringeren Schadensausmaß da weniger Personen erfasst werden.

In manchen Fällen kann man auf die Entlastungsabstände verzichten. Dazu zählt dichter Wald, der Hang ist pistenähnlich verspurt, es besteht ein tragfähiger Schmelzharschdeckel oder wir befinden uns auf einer eindeutig sicheren Geländeform (Grat).

Kaum ein Umstand spiegelt das Können und die Erfahrung besser wider als die Fähigkeit, das vorhandene Gelände für den Aufstieg und die Abfahrt optimal zu nutzen.

Vorwiegend wollen wir uns auf günstigen Geländeformen bewegen. Dazu zählen sanfte Rücken, ausgeprägte Terrassen oder weite Mulden. Auf ungünstige Geländeformen wie enge Rinnen und Gräben sowie kammnahe, ungegliederte Steilhänge verzichten wir weitgehend.

Auf Tour – insbesondere auf unbekannten Touren - ist es wichtig, sich ständig zu orientieren. Unfälle kommen nicht selten dadurch zustande, dass man von der geplanten Route abkommt und in gefährliches Gelände gerät.

Der häufige Vergleich von Gelände und Karte hilft, den richtigen Weg zu finden. Die Verwendung der Karte ist auch in lawinenkundlicher Hinsicht von Bedeutung, da beispielsweise nicht einsehbare Einzugsgebiete besser abgeschätzt werden können.

Prinzipiell ist es wichtig, dass alle Entscheidungen innerhalb der Gruppe klar kommuniziert werden.

Dies betrifft besonders die führungstaktischen Anweisungen wie Abstände, Abfahrtsbereich oder sichere Wartepunkte. In der Gruppe sollten auch die einzelnen Geländeabschnitte die Spuranlage und das Verhalten diskutiert und kommuniziert werden. Dabei können auch erkannte Gefahrenzeichen angesprochen werden. Bei größeren Gruppen (5 - 8 Personen) ist darauf zu achten, dass auch der Gruppenletzte die gesamte Information erhält.

Achtung! „Klare Kommunikation“ wird in privaten, nicht geführten Gruppen oft dadurch erschwert, dass die Hauptverantwortung nicht bei einer konkreten Person liegt.

Neben der Tempo- und Pausengestaltung sind generell in allen Gruppen stattfinden dynamische Verhaltsweisen zu beachten.

Ein relevanter Prozess ist jener der „verstärkenden Rückkopplung“. Dabei werden die Grenzen (z.B. die Steilheit der Hänge) ständig hinaufgeschraubt, bis es schließlich zu einem Unfall kommt. Dies passiert insofern recht leicht, da man im Gelände nur sehr selten eine direkte Rückmeldung (non-Event Feedback) darüber bekommt, wie nahe man am Limit war.

Andere, unter Umständen gefährliche Phänomene sind: Verantwortungsdelegation, Konformitätsdruck, falsches Sicherheitsgefühl in (großen) Gruppen, übertriebener Ehrgeiz.